Rucola
Das wiederentdeckte Blattgemüse Rauke, das im Gemüsehandel meist unter dem Namen „Rucola“ angeboten wird, hat in den letzten Jahren große Beliebtheit gewonnen. Aus Italien gelangte das würzige Kraut auf unsere Märkte, es war jedoch schon im Altertum von den Römern genutzt worden und auch im Mittelalter in weiten Teilen Europas bekannt gewesen.
Unter „Rucola“ sind zwei botanisch verschiedene Pflanzenarten zu finden, die beide den typisch scharf-würzigen, nussartigen Geschmack besitzen, allerdings in unterschiedlicher Intensität. Sie gehören wie alle Kohlarten zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae, vormals Cruciferae).
Anbau
Rucola ist unempfindlich, stellt keine hohen Ansprüche an Boden und Klima. Er bevorzugt einen sandig-lehmigen Boden in sonniger bis halbschattiger Lage. Eine gute Wasserversorgung ist notwendig, aber es sollte keine Staunässe entstehen. Da Rucola flach wurzelt und nur auf kleinen Flächen angebaut wird, ist der sparsame Einsatz eines gut dosierbaren Flüssigdüngers sinnvoll. Hellere oder auch rötliche Blätter zeigen schnell an, ob Nährstoffgaben notwendig sind. Im Freiland wird von Anfang April bis Anfang September in Reihen ausgesät, ca. 0,5 cm tief, Reihenabstand 15 cm. Rucola keimt ab 15 – 20 °C. Bei der bemerkenswert kurzen Kulturzeit ist ein satzweiser Anbau sinnvoll. Im Frühjahr und Herbst kann nach ca. 7 Wochen und im Sommer bereits nach 3 Wochen geerntet werden. Im Gewächshaus ist Rucola gut als Nachkultur geeignet.
Ernte & Pflanzenschutz
Bei trockener Witterung können Erdflöhe auftreten. Wichtig ist es dann, den Boden zu lockern und feucht zu halten. Weitere Pflanzenschutzmaßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Die Blätter werden vor der Blüte geerntet. Schneidet man die Rosette bei einer Blattlänge von 10 cm nicht zu dicht über dem Boden ab, wachsen wieder neue Blätter nach. Bei kontinuierlichem Schnitt kann zwei bis drei Mal geerntet werden. Von der Wilden Rauke werden die vorwiegend zum Würzen verwendeten Blätter an der hochwachsenden Pflanze einzeln abgeschnitten.
Lagerung & Verwendung
Rucola sollte nach der Ernte möglichst frisch verbraucht werden. Im Kühlschrank ist er in feuchtem Küchenpapier eingewickelt zwei bis drei Tage ohne wesentliche Qualitätsverluste lagerbar. Die jungen zarten Blätter können roh oder gegart verwendet werden. Sie eignen sich zum Würzen, als Beigabe zu Salaten und Gemüsen. Besonders gut harmoniert Rucola mit Kopf- oder Eissalat, Tomaten und Möhren.
Saison
Hauptsaison: Mai bis Oktober
Nebensaison: keine
Welches Obst und Gemüse gerade reif ist, sehen Sie in unserem Saison-Kalender.