Ernte-Tour: Rote Bete

Endlich wieder auf Ernte-Tour: Wir vom Team von „Deutschland – Mein Garten.“ besuchen Produzenten in ganz Deutschland genau dort, wo frisches und knackiges Gemüse und Obst herkommen: auf dem Feld. Diesmal hat es uns die Rote Bete angetan – auf den Feldern von Gemüsebau Sippel in Nürnberg.

Familie Sippel und Ernte Tour Reporterin am Tisch

Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, das Wetter im Knoblauchsland zwischen Nürnberg, Fürth und Erlangen, zeigt sich bei unserem Besuch von seiner besten Seite. Bevor es auf das Rote Bete Feld geht, führen uns Sabrina und Evamarie Sippel über den Hof der Gemüsebau Sippel GbR und wir sind gespannt, was sie außer ihrer Roten Bete noch alles anbauen.

Gemüsebau in der vierten Generation

„Auf dem Freiland sind es vor allem Kohl, Salate und Radieschen – im Gewächshaus haben wir Gurken und Tomaten“, erklärt Sabrina Sippel. Wenn sie nicht gerade Besucher wie uns betreut, übernimmt sie die Büroleitung und ihre Schwägerin Evamarie ist für die Logistik zuständig. Heute zeigen sie uns den Familienbetrieb, der von ihrem Mann Willi und seinem Bruder Thomas  in der vierten Generation betrieben wird.

Ab auf das Feld: Wo wächst Rote Bete?

Jetzt geht es aber raus zu den Rote Beten. Rein ins Auto, losgedüst und schon geht es runter von der Straße über einen Feldweg. Willi und Thomas Sippel sind gemeinsam mit zwei Erntehelfern dabei, die roten Verwandten der Zuckerrübe aus dem Boden zu holen. „Wir ernten Rote Bete auf rund 3,5 Hektar“, erklärt Willi Sippel am Rande des Feldes. Heute wird maschinell geerntet, das bedeutet: Thomas Sippel fährt den Traktor langsam durch die Reihen, auf der angehängten Erntemaschine stehen die Erntehelfer und heute, als zusätzliche Passagiere auch Sabrina, Evamarie und die Ernte-Reporterin Tatjana Kulpa. Die Maschine greift die Rote Bete automatisch, zieht sie aus der Erde und befördert sie an der Seite der Maschine nach oben. Bevor sie dann auf ein Sortierband vor uns fallen, wird das Grün von der Maschine abgetrennt. Wir sorgen am Sortierband dafür, dass nur frische und ganze Rote Beten weiter in die Transportbox wandern. „Wir verkaufen unsere Rote Bete zum größten Teil ohne Grün“, erklärt Willi Sippel. „Nur einige Märkte bekommen sie mit Grün – die ernten wir dann von Hand“.

Im Sommer geerntet – im Winter gegessen

Am Ende des Sortierbandes wandern die Roten Bete in große Holzkisten, die später in der Kühlung auf dem Hof auf ihre Auslieferung warten. „Rote Bete  lässt sich gut lagern “, sagt Bauer Willi Sippel. Sie werden bereits in den späten Sommermonaten geerntet, können aber bis in den Winter hinein als Lagergemüse in den Handel kommen. Nicht umsonst gilt die Rote Bete als klassisches Wintergemüse.

Im Video: So wird Rote Bete geerntet

Aus dem lockeren, sandigen Boden lassen sich die reifen Beten leicht herausziehen. Diese typische Bodeneigenschaft zeichnet das Knoblauchsland aus. Deshalb sind auch die Anbauzeiten im Jahr besonders lang. Die Rote Bete mag sandigen Boden und wächst darauf ohne großes Zutun. „Rote Bete ist unkompliziert“, so Willi Sippel. Nur das Grün leidet mit der Zeit, weil ihm die Sonne zusetzt. Ob man Rote Bete mit oder ohne Grün kauft, ist indes buchstäblich Ansichtssache, der Geschmack ist derselbe.

Im Video: Rote Bete mit oder ohne Grün

Knoblauchsland: eine bedeutende Anbauregion

Auf die Frage, was das Knoblauchsland eigentlich zu einer solch bedeutenden Anbauregion für Obst und Gemüse macht, hat Willi Sippel eine einfache Antwort: „Die Wege im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen sind kurz. So haben die Verbraucher immer frisches Gemüse“. Die Ware von Gemüsebau Sippel findet seinen Weg in die Regale der Märkte aber auch über das Knoblauchsland hinaus. Außerdem ist das Knoblauchsland mit rund 2.000 Hektar das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Obst und Gemüse in Bayern. Rund 50 Hektar Freiland und 1,5 Hektar unter Glas gehören zum Gemüsebau Sippel.

Im Video: So sollte Rote Bete gelagert werden

Zwei große Ernte-Container Rote Bete wandern heute vom Feld in die Kühlung von Gemüsebau Sippel. Ein solcher Container fasst etwa 600 Kilo. „Wir holen die Rote Bete jetzt nach und nach vom Feld und lagern sie, bis sie in den Einzelhandel kommt, im Kühlhaus bei einem Grad Celsius“, erzählt Sabrina Sippel. Hier lagern unter anderem auch Porree und Knollensellerie. In der Halle davor schneiden in den Morgenstunden einige Erntehelfer Salate und befreien sie von Wurzeln und Erde – jetzt am Nachmittag werden Tomaten und Gurken in den Gewächshäusern geerntet, in der Luft liegt der Geruch von Sellerie. Hofhund Balu begleitet uns freudig, als wir uns auf den Weg zum Hauptgebäude machen, denn wir wollen natürlich nicht nur Rote Bete ernten, sondern auch zubereiten.

Im Video: So bleibt Rote Bete lange frisch:

Die Erntehelden aus Fürth

Frisch vom Feld und schon auf dem Teller

Auf dem Feld haben wir sie frisch aufgeschnitten probiert und eine kleine Geschmacksüberraschung: Der typische, etwas erdige Geschmack der Rote Bete fehlt – sie schmeckt eher wie ein erfrischender Kohlrabi, mit einer leicht-herben Note. In der Küche zeigt uns Sabrina dann, was man noch alles aus Rote Bete zaubern kann: Wir kreieren ein Rote Bete Mousse mit Forelle und einem Häubchen aus Meerrettich, in Franken Kren genannt. In kleine Gläschen abgefüllt und garniert mit Dill die perfekte Vorspeise. „Ein Hingucker für Gäste mit Sinn für Außergewöhnliches“, sagt Sabrina Sippel. Als Nächstes bereiten wir ein Rote Bete Carpaccio zu. Gekochte Rote Bete in dünne Scheiben geschnitten, garniert mit Rucola, Himbeerdressing und Ziegenkäse inklusive karamellisierter Zuckerhaube. Dazu serviert Sabrina uns Rote Bete Butter, die perfekt auf Brot schmeckt.

 

Hier finden Sie das Rezept von Sabrina Sippels Rote Bete Carpaccio >>

Hier geht es zu Sabrina Sippels Rezept für Rote Bete Mousse >>

Sabrina Sippels Rezept für leckere Rote Bete Butter finden Sie hier >>

Im Video: So können Sie Rote Bete selbst anbauen